Mittwoch, 8. Februar 2006
Schwäbischer Fundamentalismus ...
als Schwabe hat man es ja nicht so mit der Toleranz gegenüber NichtSchwaben, beispielsweise den Badenern, die wir trotz gemeinsamen Bundeslands nicht ungeteilt lieb haben.

Deshalb hier ein kleiner Exkurs, zum Thema Fundamentalismus - nicht nur für alle Dänen - im schönen Schwabenland.

Das Wort Fundamentalismus wird im schwäbischen eigentlich weniger gebraucht. Eher gebräulich ist der Begriff „Kehrwoche“, „Vorgarten“ oder „Tiefgaragenstellplatz“.

Wirklich gefährlich wird ein fundamentalistischer Schwabe, wenn man in eines seiner Reviere eindringt, ob eingeladen oder nicht. Werfen Sie beispielsweise Ihren Müll nie - ob in eine Plastiktüte verpackt oder nicht - in eine gerade frisch ausgewaschene schwäbische Mülltonne!

Der Zustand „frisch gewaschen“ bezeichnet hier im übringen die Zeitspanne zwischen zwei Leerungen und sollte deshalb nicht dazu verleiten, etwas in eine halbvolle Mülltonne, einen Tag vor deren Leerung zu werfen und sich dabei sicher zu fühlen.

Weniger empfindlich ist der Schwabe übrigens beim Thema Karrikatur, im Gegensatz zu anderen Naturvölkern, die sich wohl aufgrund fehlender Kehrwoche, andere Betätigungsfelder für ihren ureigenen Fundamentalismus suchen. Zu den bekanntesten selbstverständlich schwäbischen Karrikaturisten zählt übrigens Thadäus Troll, der in unzähligen Werken die Schwaben von ihrer - weniger bekannten - lustigen Seite darstellte. Er musste deswegen auch nicht um sein Leben fürchten und bekam im Gegenteil sogar einige Straßen und Plätze, die man aus Dankbarkeit nach ihm benannte.

Da könnten sich Andere mal echt eine Scheibe abschneiden!

... comment