Mittwoch, 18. August 2004
Gewinnen heißt die Regeln ändern ...
Liebes kleines Tagebuch,

gestern habe ich dich leider vergessen, war aber auch nix Wichtiges los.

Heute hab ich aber was Interessantes gelernt. Erfolgreich verkaufen im Wettbewerb mit Andern. Hier gewinnen heißt, die Regeln ändern.

Was will uns der kluge Mensch damit sagen? Dass nur der gewinnt, der sich nicht an Regeln hält? Das lediglich ein wenig Betrug zum Sieg führt? Wer nach den Regeln spielt, hat schon verloren. Schummeln geht vor?

Ich denke da an Olympia und Doping, Politik und Lobbyismus, nicht nur an Wettbewerbsverdängung in der Werbung.

Moral, Ethik und Anstand sind übrigens auch nichts anderes als Regeln. Vielleicht denken die klugen Menschen, die so einen Dampf blasen, mal drüber nach.

Also bis morgen kleines Tagebuch!

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Olympia du Seelige
Vier Jahre trainieren und dann doch nur Vierter werden! Ach menno, das ist echt unfair! Wenn ich das gewußt hätte!

Dann wäre ich nicht jeden Tag zum Training gegangen, sondern in die Disko, hätte ne Lehre gemacht oder was Anständiges gelernt, vielleicht Frisöse.

Und überhaupt, das Wasser ist nicht griffig, der Wind bläst und die anderen spritzen immer mit dem Wasser nach mir.

Olympia ist einfach ungerecht. Wieso können eigentlich nicht alle eine Goldmedaille gewinnen? So wie damals im Kindergarten, wo es den ersten bis sechsten Sieger gab!

Die Schwimmer machens vor, die anderen nach. Deutschland ist völlig im Arsch! Nicht mal beim Wegrennen, Um-die-Wette-Schwimmen oder Bodenkampf sind wir noch wer. Nur bei so rosa Sportarten wie "Zusammen-vom-Dreimeter-Springen", da gewinnen wir natürlich nur Silber, geschlagen von zwei lauwarmen Griechen. Aber die haben ja auch den Heimvorteil.

Nicht dass irgendeiner denkt, ich kippe hier einen Eimer Häme aus, im Gegenteil, ich breche eine Lanze für die Deutschen Sportler, die endlich auch mal die kleinen Gewinnen lassen und damit den eigentlichen Sinn der Olympischen Spiele nach vorne bringen: Nicht vorne dabei sein ist alles. Oder so ähnlich.

Ich für meine Person, schau mir in jedem Fall morgen früh wieder die Zusammenfassung an und zerdrücke mit Franzi eine oder zwei Tränen.

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Auf auf, zur Sonne und Freizeit!
Liebe Genossinnen und Genossen,

ich weiß, dass ist jetzt politisch völlig unkorrekt, aber wir leben ja nun schon länger als Ihr in einem Land, das jedem sein Recht auf eine eigene Meinung zugesteht.

Und ich hätte da mal eine Frage an unsere Brüder und Schwestern in der ehemaligen Ostzone (so nannte das meine Oma aus Zeitz immer): Was wollt Ihr eigentlich? Erst veranstaltet man Montagsdemos um ein zugegebener Massen weniger schönes Regime zu Fall zu bringen und kaum 15 Jahre später veranstaltet man diesselben Happenings um wieder ein Regierung zu Fall zu bringen. Wäre ja nicht schlimm, ist ja ne Demokratie (jedenfalls jetzt). Schwierig zu verstehen ist nur, weshalb jetzt genau diesselben Blockflöten die Heilsbringer sein sollen, die 1989 das Böse verkörpert haben. Hab ich da was verpasst oder habt Ihr einfach alles vergessen? Oder glaubt irgendeiner, dass die PDS das ehemalige Vermögen der SED zum Heil des Staates, bzw. Volkes einsetzen wird? Ach ist ja nicht mehr dasselbe, habe alle jetzt eine andere Gesinnung.

Apropos vergessen liebe junge Bundesländer und -länderinnen. Es war genau der Oskar, den manche jetzt als Vordenker sehen, der damals sagte, dass der Aufbau Ost nicht zu finanzieren ist und das das so nicht gehen wird. Genau dieser Oskar ist jetzt mal wieder dagegen und sagt, dass das so nicht zu finanzieren ist. Schön wenn einer seine Meinung über so viele Jahre konservieren kann.

Also mir geht das langsam auf den Zeiger. Erst sich bis an den Entmündungsrand vom dicken Pfälzer verarschen lassen und kaum muss man mal auf was verzichten, wieder auf die Strasse gehen. Echt konsequent, konsequent nervig.

Sicherlich ist es nicht leicht, nicht auf der sozialen Sonnenseite zu stehen, aber einfach nicht zuhören oder kapieren und immer nur fordern, kann auch nicht sein.

Also wenn Ihr mich bei der nächsten Wahl auf den Thron hebt, bekommen alle soviel fließend Warmwasser wie sie wollen, Premiere digital wird Staatsfernsehen und Cottbus jedes Jahr Gesamtdeutscher Fussballmeister. Und drei Vollwert-Mahlzeiten am Tag, inklusive Mitternachtsbüffet. Wie wir das finanzieren? Ganz einfach, wir verkaufen einen Teil des deutschen Grundbesitzes an Polen und Tschechien. Die Fläche der ehemaligen DDR, das sollte reichen.

Aber das passt Euch ja dann auch wieder nicht.

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